von Sven Ahlhelm, Absolvent des zweiten Fortbildungskurses „Gestalter im Handwerk“ im Rahmen der feierlichen Verabschiedung am 4. Juli 2014
Eine der deutlichsten Erfahrungen während der Fortbildung war, dass zwischen dem Anliegen des Redners und der Wahrnehmung des Hörers ganze Welten liegen können. Dieses bei Franziska Buschbeck erworbene Wissen, macht es mir nicht unbedingt leichter hier zu stehen.
Trotzdem möchte ich an dieser Stelle im Namen unseres Kurses auf einige weitere Sprüche und Widersprüche aufmerksam machen, die die vergangenen 2,1/2 Jahre geprägt haben.
z.B . haben wir bei Helmut Stabe in Typografie gelernt, dass man Transparenz auch mit fettgedruckten Buchstaben schaffen kann.
Mario Schwenke brachte uns dazu Linien, Flächen und Körper auf den Punkt zu bringen.
Matthias Ritzmann hat verdeutlicht, dass man zum richtig guten Sehen auch mal ein Auge zudrücken muss.
In Kunstgeschichte bei Kristina Baake konnten wir spüren wie groß die Welt der Kunst ist und ahnen, dass ihr Zentrum Italien sein muss.
Bei Dirk Neumann lernten wir, dass bunt und farbig zwei sehr unterschiedliche Dinge sind und dass neben der Kunstgeschichte auch die Kunstgeschichten bedeutsam sind.
Das es sich beim Fach komplexes Gestalten um einen sehr sensiblen Bereich handelte, wurde dadurch deutlich, das gleich 3 Dozenten mit dem Unterricht betraut wurden. (Stephanie Aufenbauer, Stephanie Knust und Cong Lu.) Denn es ging darum, ganze Lebenskomplexe zu gestalten ohne dabei Gestaltungskomplexe zu bekommen.
Bei Claudia Baugut erfuhren wir das glühende Begeisterung allein nicht ausreicht um Metall zu formen. Feuer, Kraft und Schweiß waren weitere unabdingbare Zutaten.
Wenn wir zukünftig die Redewendung hören, dass etwas „auf tönernen Füßen steht“, werden wir nicht mehr zuerst an mangelnde Standfestigkeit denken, sondern an Renée Reichenbachs Kellergefilde hier im Haus.
Auch die Titulierung als „Holzkopf“ wird nach dem Unterricht bei Jan Thomas nicht als Beschimpfung sondern als Schmeichelei gewertet.
Das das Internet nicht perse nett ist wurde bei Stephan Hagedorn deutlich.
Auch mit solchen Sprüchen wie: das geht bei mir nicht, ich habe nichts gemacht aber es ist alles weg und ich bin doch kein Künstler, konnten wir unsere Dozenten und Anne Holderied nicht gänzlich aus der Ruhe bringen. Wir danken euch sehr für Eure Beharrlichkeit. Inzwischen glauben wir selbst, dass aus uns ganz ordentliche Gestalten geworden sind von denen man sich ruhig eine Scheibe abschneiden kann.