AUSSTELLUNG „Unterwegs sein – vom Reisen in die Zukunft“

Mitte Oktober startete die mittlerweile neunte Projektwoche des Vereins Künstlerhaus 188 mit geistig Behinderten unter der Leitung der Keramikerin Renée Reichenbach und dem Grafiker Burghardt Aust.
In diesem Jahr waren die Schüler*innen der Astrid-Lindgren-Schule eingeladen, ihren Ideen und Phantasien zum Thema „ Unterwegs sein – vom Reisen in die Zukunft“ Formen zu geben.
Es wurde plastiziert, gemalt und gedruckt. Die entstanden Werke sind vom 30. November bis 4. Dezember 2015 im Künstlerhaus zu bestaunen. Die Eröffnung der Ausstellung im Künstlerhaus 188 findet am 30. November 2015 um 15 Uhr im Beisein aller Schaffenskünstler*innen statt.

Ausstellungszeitraum

30. November bis 4. Dezember 2015
Öffnungszeiten: 10 – 18 Uhr
Ort: Künstlerhaus 188, Halle

Vernissage: 30. November 2015, 15 Uhr

 

»Was ist Reisen?
Ein Ortswechsel?
Keineswegs!
Beim Reisen wechselt man seine Meinung und seine Vorurteile.«

Anatole France

»Reisen versetzt nicht nur den Körper in Bewegung, sondern auch den Geist. Man kann aber auch nur im Geiste Reisen, eine Wunschreise visualisieren, z.B. sich tagträumend irgendwohin versetzen. Vielleicht sogar in die Zukunft? In welcher Zeit möchte ich eintreffen? Wo ist das Land meiner Träume? Was brauche ich für diese Reise? Woran darf es unterwegs nicht fehlen? Mit welchen Hindernissen muss ich rechnen, welche Gefahren könnten sich auftun? Wie gehen die Menschen dort miteinander um? Was wünsche ich für mich?
In der geplanten Projektwoche im Künstlerhaus 188 gehen wir gemeinsam auf Phantasiereise. Dafür stehen alle erdenklichen Reiseziele und Zwecke offen.
Sicher hat jede*r ein Traumziel da oder dort und denkt daran, die Reise mit dem Flieger, dem Auto, der Bahn, zu Pferd, auf dem Wasser, im Ufo, in der Zeitmaschine usw. anzutreten! Auch weiß man, was unbedingt im Reisegepäck vorhanden sein muss.
Der Umgang mit Stiften und Farben, mit Ton und Werkzeugen beinhaltet die Möglichkeit, sich auf genüssliche Tagträume einzulassen und diese ein Stück weit in die Realität zu übertragen, indem zum Beispiel die Sehnsuchtslandschaft gemalt wird oder das unentbehrliche Reisgepäckstück in Ton Gestalt annimmt.
Im malerisch/graphischen Bereich werden unterschiedliche Techniken, wie Zeichnung, Radierung, das Malen mit Aquarell- oder Temperafarben, angeboten. Im plastischen Bereich gibt es bei der Umsetzung ins keramische Material und ins Dreidimensionale spezielle handwerkliche Probleme und Berührungsängste.
Das vorgestellte Projekt gestattet den Schülern*innen Einblicke in komplizierte Drucktechniken und keramisches Gestalten, wie es mit den technischen Voraussetzungen und in der inspirierenden und speziell dafür eingerichteten Werkstatt des Künstlerhauses 188 möglich ist. Künstlerische Medien, wie Malerei/Grafik und Keramik, sind für die Schüler*innen auf ganz unmittelbare und authentische Weise Basis für Ausdruck und Mitteilung.

Für viele Schüler*innen ist das künstlerische Arbeiten eine wichtige Basis sowohl für Selbstverständigung als auch für Kommunikation. Sie erleben unmittelbar, welche Freude und Befriedigung aus schöpferischer Arbeit erwachsen kann.
Die Arbeitswoche beinhaltet für die Schüler*innen tatsächlich eine kurze Reise zu einem nicht vertrauten Ziel. Sie ermöglicht ihnen Abstand zum alltäglichen Schulbetrieb und eröffnet kreative Möglichkeiten, mit Kopf und Hand unterwegs zu sein.
Dabei werden Sinn und Erlebnisfähigkeit für dieses in der Fantasie unterwegs sein geschult. Tagträume machen uns kreativer, mutiger, gelassener.«
»Wir brauchen dieses Paralleluniversum, um unser Selbst zu bewahren.« (Heiko Ernst).

Text von Renée Reichenbach, Auszug

 

unser herzlicher Dank gilt den Förderern:
Land Sachsen-Anhaltg
Wir helfen e.V.
DIE LINKE Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt
Prof. Claudia Dalbert
Thomas Felke und Sandra Lorenz
Dr. Dent. Mattias Tamke
Grieneisen GBG Bestattungen GmbH
Handwerkskammer Halle (Saale)
Barbara und Wolfhart Seidel